Tagung „Forstliche Nachhaltigkeit – Messen und Bewerten“
Der Begriff Nachhaltigkeit wird mit dem Namen Hanns Carl v. Carlowitz verbunden. 1713 definierte er diesen Begriff in seinem umfangreichen Werk „Silvicultura Oeconomica“. Sein Anliegen dabei war, die durch Übernutzung ausgelaugten und devastierten Wälder nach dem 30jährigen Krieg wieder aufzubauen und dafür Sorge zu tragen, dass derartiger Raubbau künftig unterbleibt.
Das Prinzip, nicht mehr zu ernten als das, was nachwachsen kann, prägt seither die Forstwirtschaft. Der Begriff der Nachhaltigkeit hat in den vergangenen drei Jahrhunderten viele Bezugsgrößen erlebt: unter anderem Holzerträge, Betriebsvermögen, Reinerträge, Wertschöpfung, Naturproduktivität, Arbeitskräfte, Schutzwirkungen und Biodiversität. Insbesondere in den letzten Jahrzehnten hat die Nachhaltigkeit eine deutliche Erweiterung erfahren und schließlich alle
Wirtschaftszweige und Lebensbereiche erobert. Heute umfasst das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Bestandteile zur Sicherung der intergenerationellen Gerechtigkeit.
Das Anliegen der Tagung ist es, mit Blick auf die Nachhaltigkeit Erreichtes zu würdigen und zu bewerten. Darüber hinaus sollen die aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Umsetzung des Nachhaltigkeitsbegriffs in konkretes forstbetriebliches Handeln aufgenommen und diskutiert werden.