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Der Schwarzwald als Kohlenstoffsenke (12.11.2018)

Neues Forschungsprojekt erarbeitet Strategien für eine nachhaltige Holzbiomasseproduktion in klimastabilen Waldökosystemen mit hoher CO2-Senkenleistung. Angesichts der langen Produktionszeiten in der Forstwirtschaft und der mit dem Klimawandel verbundenen ökologischen und ökonomischen Risiken, besteht eine Herausforderung bei der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder darin, die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der klimapolitisch als notwendig angesehenen Beimischung von Nadelhölzern (Koniferen) in naturnahe Wälder zu minimieren.
Der Schwarzwald als Kohlenstoffsenke (12.11.2018)

Die Wissenschaftler/-innen untersuchen im Projekt u.a. die Bildung und Entwicklung von Holzzellen im Laufe der Vegetationsperiode und verfolgen somit detailliert die Kohlenstoffbindung in den Jahresringen der Bäume.

Die drei Koniferen Fichte (Picea abies), Weißtanne (Abies alba) und Douglasie (Pseudotsuga menziesii) sind für den Cluster „Forst und Holz“ von größter Bedeutung. Sie weisen im Vergleich zu den Laubhölzern eine höhere Volumenproduktivität auf, und sind wegen ihrer Stamm- und Holzeigenschaften für die Verwendung als Bau- und Konstruktionsholz besonders gut geeignet. Im Kontext der Green Economy wird deshalb auch in Zukunft ein großer Bedarf an der nachhaltigen Versorgung mit diesen Hölzern vor allem für die stoffliche Verwendung bestehen. In dem Forschungsprojekt KonKlim („Bewertung des Anpassungspotenzials, der Wachstumsplastizität und der Produktivität von Fichte, Tanne und Douglasie im Hinblick auf prognostizierte Klimaveränderungen im Schwarzwald“) soll die Eignung dieser drei wirtschaftlich bedeutsamen Baumarten im Hinblick auf deren Wachstumsreaktionen auf prognostizierte Klimaveränderungen und Witterungsextreme sowie deren CO2-Senkenleistung auf der Basis zeitlich hochaufgelöster Analysen vergleichend bewertet werden.

Das interdisziplinäre Verbundforschungsvorhaben wird in Zusammenarbeit von der Abteilung Boden und Umwelt der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und der Professur für Waldwachstum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg durchgeführt. Im Laufe der nächsten drei Jahre sollen wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen von Klima, Witterung und Bodenwasserhaushalt auf Wachstum, Wasserleitungssystem, sowie oberirdische Holzbiomasseproduktion und Kohlenstoffspeicherung der untersuchten Baumarten erzielt werden. Damit werden für die untersuchten Waldstandorte im Schwarzwald und vergleichbare Mittelgebirgsstandorte die wissenschaftlichen Grundlagen für eine nachhaltige Holzbiomasseproduktion in klimastabilen Waldökosystemen mit hoher CO2-Senkenleistung bei gleichzeitig hohem Substitutionspotenzial der erzeugten Produkte gelegt.

Das Bundeslandwirtschafts- (BMEL) und das Bundesumweltministerium (BMU) fördern KonKlim beginnend vom 01.10.2018 für drei Jahre mit insgesamt 663.000 €.

 

Kontakt:

PD Dr. Hans-Peter Kahle

Professur für Waldwachstum

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3737
Fax: 0761/203-3740
E-Mail: Hans-Peter.Kahle@iww.uni-freiburg.de